6 Tagesreise nach Bremen – 2014

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vom 10. – 15. Juni 2014
Ein Bericht von Monika Roeske


6-tägige Reise Nordseeküste mit Stade, dem alten Land, Cuxhaven, Bremerhaven und Bremen
Reiseleitung Monika Roeske und Christa Heinl 

1. Tag – Anreise

Wir reisen in einem 5-Sterne Bus mit Küchenzeile, Kaffeemaschine, Spülbecken, Kühlschrank. 36 Plätze, davon ein Vierertisch zum Karten spielen (dort wurde meistens nur geschwätzt) und machten Pausen mit Brezeln zum 2. Frühstück, Mittagessen Wienerle, frisches Brot und Gurken und dann Kaffeepause mit frisch gebrühtem Kaffe und Kuchen. Es war ein heißer Tag, um 12 Uhr schon 27°. In unserem tollen Bus war das natürlich nicht zu merken. Unterwegs sammeln wir fleißig WC-VOUCHERS und werden diese auf der Heimfahrt „verjubeln“ (Naschzeug ohne Kalorien!). Nach 12 Stunden, um 18 Uhr kommen wir an bei 31°. Ein schönes familiär geführtes und sehr ruhiges Hotel, in dem wir hoch zufrieden waren.

2. Tag – Fleetkahnfahrt rund um Stade, Schwebefähre in Osten und Moorkieker

Wir sitzen im Fleetkahn und fahren rund um Stade. Mit unseren Regenumhängen sehen wir alle sehr lustig aus. Der Kahn-Kapitän erzählt Historisches und Aktuelles. Wir freuen uns über die wunderschöne Natur.

   

Anschließend sind wir unterwegs im Kehdinger Land in dem früher angeblich Milch und Honig flossen. Wer sich hier im Winter verfährt findet niemand zum Fragen. Unsere Reiseführerin erzählt uns über die „Gezeiten“ die Tidde, Ebbe und Flut und was dies für die Bewohner bedeutet. Die Häuser haben hier niemals Keller. Eine Deicherhöhung um 10 cm und einer Länge von 1 km kostet 1 Million Euro. – Die wunderschönen Reetdächer werden nicht mehr so oft gebaut, da die Versicherungen irrsinnig teuer sind.

Auf der Elbinsel Krautsand (sie ist mit zwei Brücken mit dem Festland verbunden) spazieren wir im Sand an die Elbe und fühlen uns wie am Meer. Die Elbe ist hier 2 km breit. In der der Fahrrinne sind ca. 80.000 Schiffsbewegungen im Jahr. Der sehr bekannte Glückstädter Matjes kommt von hier.

Dann die „Seniorenfahrt“ mit der Schwebefähre. Ja, was ist eine Schwebefähre? Das war zuerst die Frage. Eine Stahl-Fachwerkonstruktion mit 38 m Höhe und einer Spannweite von 80 m. Wir fahren über die Oste hin und zurück. Zeit für ein kleines Mittagessen, Spargelsuppe oder Ofenkartoffeln mit Krabben.

Am Nachmittag geht’s ins Hochmoor (600 ha) mit dem Moorkieker, einer Moor-Eisenbahn in Drochtersen-Aschhorn (600 ha). Wir lernen mal wieder: die Entstehungsgeschichte des Moors, über die Renaturiesierungsmaßnahmen nach dem Torfabbau, aber auch über Flora und Fauna. Sehen seltene Pflanzen, gehen auf Holzbohlenwegen. Die immer wieder gestellte Frage nach einer Moorleiche wurde uns mit einem Augenzwinkern fast beantwortet.

Ein langer Tag geht zu Ende. Neugierig wie wir sind lassen wir uns für eine Stippvisite am Abend noch ins Nahe Stade hineinfahren. Ein schöner einstündiger Abendbummel.

 

 

 

 

 

3. Tag – Cuxhaven, Bremerhaven mit Abendessen

Durch die Geest geht es an „Himmelspforten“ vorbei Richtung Cuxhaven in das Nordseeheilbad Dunen zur Wattführung. Wir müssen uns beeilen, da auflaufendes Wasser ist. Hier kann man eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt entdecken. Auf und im Wattboden leben unzählige Krebse, Muscheln und Wattwürmer. Sie sind Nahrung für Fische, Seehunde und Millionen von Zugvögeln, die im Frühjahr und Herbst im Wattenmeer rasten. Dann schnell Füße waschen und zur Seebrücke mit Blick zur „Alten Liebe“.

 

An der Anlagestelle „Steubenhöft“ (Volksmund Neue Liebe) schauen wir kurz in das Museum rein. Abschied nach Amerika, der fand damals hier statt. Viele Bilder und Gegenstände erinnern an die große Auswanderung nach dem zweiten Weltkrieg. Von September 1948 bis Februar 1949 gingen etwa 50.000 Auswanderer, mehrheitlich DPs (displaced persons) aus Osteuropa, die ihre Heimat verloren hatten, nach Übersee, vorwiegend Kanada.

Ein Besuch im Deutschen Klimahaus oder Auswandererhaus war zeitlich leider nicht möglich. – Die Fahrt über den größten europäischen Umschlaghafen für Ein- und Ausfuhr von Kraftfahrzeugen war beeindruckend, die Logistik hat uns fasziniert. Unvorstellbar, was so alles auf Schiffe verladen wird.

Um 18 Uhr treffen wir uns in Bremerhaven am Hafen im Laderaum der „Seute Deern“, dort wo einst Fässer, Kisten, Holzstämme und Säcke mit exotischen Gütern verstaut wurden, zu einem stimmungsvollen und leckeren 3 Sorten Fisch-Abendessen. An Deck hat der neue AWO-Shanty-Chor seinen ersten Auftritt mit dem Lied

Ick heff mol in Hamburg een Veemaster sehn, to my hooda, to my hodah,

de Mastens so scheeps as den Schipper sien Been, to my hoodah, hoddah, ho!

Blow, boys, Blow für Californio, there`s plenty of gold so I`ve been told

on the banks auf Sacramento

Alles wurde natürlich von der AWO-Presse mitgefilmt. 

   

4. Tag – Hansestadt Bremen

Zuerst eine Stadtführung an der Weser, im Schnoorviertel (ältestes Viertel), Rathaus, der Bremer Roland, die Stadtmusikanten usw. Anschließend ging es in kleinen Gruppen auf eigene Erkundungstour. Das Schnoorviertel und die Böttcherstraße war ein Paradies für uns Damen zum shoppen und Lädchen anschauen. Zum Einkehren haben wir uns da nicht viel Zeit genommen, wir wollten noch so viel sehen und auch unser Taschengeld unter die Leute bringen. Fazit: Bremen ist eine tolle Stadt von der wir sicher nur einen kleinen Teil gesehen haben.

Am Abend schon wieder Fisch: wir hatten ein Wunschessen im Hotel bestellt: Matjes satt mit leckeren Bratkartoffeln und grünen Bohnen. Nach dem Nachtisch hat uns der Juniorchef noch herrlich unterhalten mit seinen Witzen und Geschichten. Wir wollten ihn gar nicht mehr gehen lassen.

5. Tag – Stade, das alte Land, Lühe-Schulau-Fähre nach Wedel, Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“

Stadtführung durch die historische Altstadt von Stade mit malerischen Gassen und prächtig renovierten Fachwerkhäusern. Unsere sehr sympatische Stadtführerin (sie ist auch Töpferin) nimmt uns mit in IHR Haus bzw. den Garten. Ein unter Denkmalschutz stehendes ewig langes fünf Meter breites Haus, das mit vielen Auflagen renoviert wurde. Der Garten zauberhaft, die Künstlerin ist überall zu spüren.

Eine tolle Fahrt bei herrlichem Wetter quer durch das Alte Land. Wir waren begeistert. Mit einer Fläche von 14.300 Hektar Baumobst ist das Alte Land das größte Obstanbaugebiet Mitteleuropas. 77 % sind Äpfel und 13 % Kirschen. Fachwerkhäuser und Prunkpforten mit liebevoll angelegten Vorgärten mit immer frisch gemähtem Rasen. Es blühten wunderschöne Rosen.

Dann Obsthof mit Eintopfessen und Besichtigung.

Mit der Lühe-Schulau Fähre fahren wir quer über die Elbe zur Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“. Jeder Pott über 500BRT der Hamburg an- oder ausläuft wird begrüßt und verabschiedet. Leider hatten wir Pech/Glück, es fand ein Hafengeburtstag statt, Volksfest und Flohmarkt usw. Na ja, zwei, leider nur Containerschiffe, kamen vorbei. Gerne hätten wir einen Kreuzfahrer gesehen, aber die sollten erst am Abend kommen.    


6. Tag Heimreise

Unsere Reise war zu Ende, es ging wieder heim ins „Ländle“. Leider waren wir nur eine Gruppe von 23 Reisenden. Unsere „Neuen“ haben sich alle sehr wohlgefühlt und wurden natürlich in den Kreis der AWO-Familie sofort aufgenommen.


Ein langer Reisebericht, kürzer ging es nicht, wir haben soooo viel gesehen.
Ein großes Danke geht an unseren Superfahrer Andreas Langhammer und an alle großen und kleinen Helfer unterwegs.

Juni 2014
Monika Roeske

 

 

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